Abstrakt

Ich hatte mich ab 1990 über zehn Jahre lang fast ausschließlich mit Informel beschäftigt, was auch bedeutet, dass ich irgendwann konsequenterweise die Farbfeldmalerei studiert und ausprobiert habe.

Auch heute male ich gelegentlich abstrakt. Ich tue es vor allem dann, wenn ich meinen Kopf, angefüllt mit allerlei Figurationen, wieder frei bekommen möchte.

Aber wenn ich dann wirklich an einer abstrakten Komposition arbeite, dann versuche ich, aus dem Bauch heraus tiefer und tiefer in die diffuse Bildsprache des Informel einzudringen: Ich lasse mich treiben – und es entwickeln sich dann irgendwann wie von selbst Chiffren, Kürzel und Zeichen, die ich irgendwo in einem Zwischenreich aufgefischt zu haben scheine.

Diese Bildfindungen sind losgelöst vom Ego und folglich auch frei von jeglicher eitlen Selbstinszenierung – etwa in Form von technischen Manierismen oder Effekthaschereien. Dementsprechend unsicher bin ich anschließend auch, die so entstandenen Bilder qualitativ zu beurteilen.

Ohne eine konkrete Bildidee, einen Plan oder Konzept wage ich jedes Mal eine kleine Abenteuer-Reise: Als „Cicerone“ dient mir, wie oben schon angedeutet, einzig und allein mein Bauchgefühl, meine Intuition.

Mein Großhirn ist erst wieder gefordert, wenn es um das Firnissen und Einrahmen des abstrakten Bildes geht.