Diese Tukane aus der Serie „Suriname“ könnten der Wunderkammer einer frühbarocken Fürsten-Residenz entsprungen sein. Magisch und geheimnisvoll wirken die Abbildungen und Tierpräparate solch früher Sammlungen auf uns heutigen Betrachter.
Die ersten Entdecker und Naturforscher bemühten sich redlich, solche Exoten auf der anderen Seite der Welt zu „bannen“ und wissenschaftlich zu dokumentieren. Vermutlich beobachteten sie eine neue Spezies mit recht einfachen technischen Hilfsmitteln, wie z.B. einem Fernrohr, um dann an Bord des Schiffes oder im Zeltlager Zeichnungen und Gouachen anzufertigen, die nach ihrer Rückkehr nach Europa und die ‚alte Welt‘ als Vorlage für Radierungen dienten.
Gerade in der für heutige Maßstäbe großen Realitätsferne und Stilisierung liegt für mich ein großer Reiz: Denn diese frühen historischen Tierdarstellungen transportieren auch die ungeheure Faszination der Naturforscher an „ihren“ Exoten. Der Fotorealismus unserer Tage hingegen trägt meiner Meinung nach eher zu einer Entzauberung bei – der Entzauberung einer nicht mehr so fernen Welt, einer Welt ohne geografische Grenzen und vielleicht sogar einer Welt ohne Wunder. Ich beschäftige mich bildnerisch bereits seit einigen Jahren mit diesen schönen Vögeln. Besonders eindrucksvoll finde ich ihre prachtvollen Schnäbel. Ich arbeite zusätzlich zur Malerei auf Leinwand auch noch im Bereich Collage/Assemblage, um die Magie dieser für die Entdecker und Naturforscher exotischen und kostbaren Tiere herauszuarbeiten. Dabei werte ich die Tukane mit Blattgold (Schlaggold aus Messing); Silber-Riza und Metallfolien, Stilprinzipen aus der Oklad-Ikonenkunst, auf.
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